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Unsere Bike Zähler - Wieso sind sie wichtig und wie funktionieren sie?
An der jährlichen GV von Züritrails präsentieren wir jeweils die Abfahrtszahlen der Trails vom letzten Jahr. Aber warum sind diese Zahlen so wichtig?
Die Zahlen sind extrem wertvoll, um das steigende Wachstum des Bikens rund um Zürich aufzuzeigen.
Zentral dabei ist, dass wir nicht über persönliche Erfahrungen oder Einschätzungen sprechen - die Zähler liefern dabei eine Datengrundlage, die man nicht so einfach kleinreden kann.
So bringen die Zähler Legitimation für das Bedürfnis nach mehr Trails. Mit den Zahlen konnten wir eine grosse Zunahme in den letzten 5 Jahren und mittlerweile eine sehr grosse konstante Nachfrage gegenüber der Stadt beweisen.
So läuft es bisher im 2023
Auch dieses Jahr konnten wir in den ersten sechs Monaten bereits ca. 67’000 Abfahrten auf den Trails verzeichnen - und die zweite Jahreshälfte ist im allgemeinen die noch stärkere!
Wie sammeln wir diese Daten?
Solche Zahlen schon seit vielen Jahren verlässlich zu sammeln ist ein grosser Luxus für einen Verein - wir verdanken das unserem Vorstandsmitglied Guido Schnider - er ist seit Jahren selbst am basteln, um uns diese fundierten Einblicke zu ermöglichen.
Bevor wir selber aktiv wurden, hatte die Stadt Zürich einige Zähler im Einsatz, dessen Standorte geheim waren und die Bikes wurden über Induktionsschleifen im Boden gezählt. Die Auswertung macht die Stadt und die Zahlen wurden uns nur auf Nachfrage kommuniziert. Die Geräte waren anfällig und die Zahlen mussten manuell vor Ort, einmal pro Jahr, aus dem Speicher ausgelesen werden. Als die Geräte dann defekt waren, wurden sie nicht mehr ersetzt und wir wussten somit nicht, wie sich die Zahlen entwickelten. Dies in einer Zeit, wo wir stark den Eindruck hatten, dass der Bikeboom immer mehr Leute auf die Trails bringt. Dies war im Jahr 2019.
Angefangen hat das ganze, weil wir uns auf die Zähler der Stadt nicht mehr verlassen konnten (und wollten). Es musste also was eigenes her. Die Angebote im Internet wie z.B. Eco-Counter waren aber alles andere als günstig und daher war fix fertig kaufen auch kein Thema. Als Software Entwickler war dann der Gedanke nahe, das Ganze dann halt selber zu entwickeln. Mein Arbeitgeber gibt mir jedes Jahr zwei Wochen Zeit für eigene Projekte und somit ging ich an die Arbeit.
Was waren unsere Anforderungen?
Daten sollten mehr oder weniger in Echtzeit ins Internet übertragen werden
Die Batterien sollten mindestens ein halbes Jahr halten
Die Geräte sollten einfach zu installieren sein
Die Hardware sollte pro Zähler maximal ein paar Hundert Franken kosten
Wie wird gezählt?
Gezählt wird per Passiv Infrarot Sensor (PIR) Sensor - wie man es man von Bewegungsmeldern kennt, die zu Hause das Licht anmachen.
Der PIR Sensor ist immer am lauschen und wenn sich etwas bewegt, dann wird der Controller Chip aufgeweckt und die Zahl wird um +1 erhöht. Der Chip geht danach gleich wieder in den Schlafmodus, um Strom zu sparen. Natürlich kann es da mal sein, dass auch ein Reh oder Dachs vom Sensor erfasst wird, dafür werden auch mal zwei schnell hintereinander fahrende Bikende gemeinsem gezählt. Das ist bei diesen Zählern ganz normal und die Daten zeigen trotzdem die Grössenordnung und Entwicklung auf.
Wie werden die Daten übertragen?
Das passiert per Funk. Wegen der Batterielaufzeit war schnell klar, dass die Übertragung über das Mobilfunknetz nicht in Frage kommt, da dies zu viel Strom braucht. Auf der Suche nach Alternativen bin ich dann auf “The Things Network” aufmerksam geworden. The Things Network ist eine offene und freie Gemeinschaft, die weltweit und eben auch in Zürich ein Funknetz betreibt mit dem LoRaWAN Protokoll. Das Netzwerk besteht aus Gateways, die als Empfangs- und Sendeantennen funktionieren und diese Gateways werden von Privatleuten in Zürich betrieben (Es gibt auch eine kommerzielle Variante von Swisscom).
Das LoRa Protokoll ist optimiert für grosse Reichweiten (bis 15 km) und wenig Stromverbrauch. Der Kompromiss ist aber, dass nur kleine Datenmengen übertragen werden können. Mit über 200 Gateways in Zürich und viele davon draussen, war dann die Chance gross, dass wir auch im Wald Empfang haben.
2019 kaufte ich dann einen Gateway und einige Endgeräte für den Wald.
Wie werden die Daten gespeichert?
Wenn der Infrarotsensor eine bestimmte Anzahl gezählt hat, wird diese Zahl an das LoRa Netzwerk übergeben. Von dort wird es weitergeleitet auf eine kleine Applikation in der Google Cloud, welche die Daten entgegennimmt und in einer Datenbank mit dem Zeitstempel und dem Trail zusammen ablegt.
Vom Prototyp zum verlässlichen System
Ein Prototyp war relativ schnell zusammengebaut und auch die Software dazu war anfangs sehr einfach. Wie so oft in der Entwicklung von solch einem verteilten System ist der Weg vom Prototyp bis zu einem stabilen System dann doch oft lang und steinig. So hatte ich mit den folgenden Problemen zu kämpfen:
Die ersten Gehäuse waren nicht genug wasserdicht und es bildete sich Kondenswasser im Gehäuse, was die Elektronik gar nicht gerne hat. Lösung waren bessere Gehäuse und auch Silika Gel Kügelchen in das Gehäuse mit reinpacken.
In der Freien Wildbahn hat sich die Software immer mal wieder aufgehängt und hat einfach dauernd gezählt und gesendet, auch ohne Bikes vor dem Sensor, bis die Batterie leer war.
Wir wussten nicht wann die Batterie leer sein wird und daher waren die Geräte teilweise einige Woche offline.
Zum Glück haben wir Unterstützung bekommen - an der Online GV 2020 stelle ich das Projekt erstmal den Mitgliedern von Züritrails vor und kurz danach hat sich Tobias Meier für das Projekt gemeldet. Er hat viel mehr Erfahrung mit Elektronik und Hardware hat als ich und er hat mit viel Einsatz die Hard- und Software der Geräte im Feld stark verbessert.
Erste “Freestyle” Version der Hardware, bei der alles mit losen Kabeln verlötet war
Aktuelle Version mit Platine, auf die das Arduino Board aufgesteckt ist
(hier im Bild ohne die Platine mit den zwei Akkus)
In der aktuellen Hardware Version werden nicht nur die Zählerdaten übermittelt, sondern auch die Batteriespannung sowie die Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Gehäuse.
Die Software ist Open Source und kann von jedem eingesetzt werden. Auch findet ihr alle wichtigen Informationen zur Hardware, falls ihr selbst Hand anlegen möchtet.
Und jetzt - ab auf die Trails!
Wie viele der 67’000 Abfahrten dieses Jahr sind von dir? Wie viele Abfahrten schaffen wir noch gemeinsam als Community dieses Jahr? Schwing dich aufs Rad und du unterstützt die Weiterentwicklung der Zürcher Bike-Infrastruktur auf die spassigste Art und Weise!
Hintergründe Schliessung Harakiri Trail
Wir verstehen, dass die Schliessung des Harakiri (auch als “Kami” bekannt) durch die Grün Stadt Zürich für manche unverständlich ist. Darum möchten wir hier erklären, warum dies geschehen ist und auf ein paar mehrfach gestellte Fragen eingehen. Wichtig an dieser Stelle: Es geht hier nicht darum, eine Vereinsmeinung zu äussern. Wir möchten über Gegebenheiten informieren, auf die wir keinen Einfluss haben und so gut es geht Klarheit in das Thema zu bringen.
Was ist die Üetliberg Schutzverordnung?
Der Üetliberg ist als Ganzes im nationalen Inventar der schützenswerten Landschaften des Bundes, weil seine vielfältige Naturlandschaft einzigartig ist. Damit diese so weit wie möglich erhalten bleibt, regelt die Schutzverordnung detailliert, wie die Natur einerseits geschützt werden kann und andererseits der Üetliberg trotzdem als Naherholungsgebiet genutzt werden kann. Weitere Details können den an verschiedenen Orten aufgestellten Tafeln (siehe Foto) entnommen werden.
Bei der Erarbeitung der Schutzverordnung im Jahre 2015 ist es Züritrails dank intensiver Lobbyarbeit gelungen, im Perimeter der Höcklerstrasse eine Schutzzone abzuwenden, nur deshalb konnte der Höcklertrail überhaupt gebaut werden.
Warum kann der Harakiri nicht legalisiert werden?
Der Trail führte durch das Waldreservat Sarbental. Waldreservate sind auf Dauer angelegte Schutzflächen für die ökologische Vielfalt, die möglichst ohne menschliche Störung wachsen sollen. Dieser Schutzstatus ist kaum zu ändern und bringt viele Konsequenzen mit sich. Auch für die Stadt als Waldbesitzer gelten dort besondere Regeln - z.B. dürfen umgestürzte Bäume nicht abtransportiert werden. Die Stadt Zürich steht in der Pflicht, diese Fläche zu schützen. Wäre der Harakiri also nicht in einem Schutzgebiet, hätte er dann legalisiert werden können? In diesem Fall wäre die Situation etwas besser, allerdings wäre es auch dann sehr schwierig gewesen, illegal erstellte Bauten zu legalisieren.
War es seit dem Gerichtsurteil legal, den Harakiri zu fahren?
Anfang Jahr hat das Bezirksgericht Affoltern am Albis entschieden, dass alle Wege, welche nicht ausdrücklich mit einem Fahrverbot versehen sind, mit dem Velo befahren werden dürfen. Dies gilt für den gesamten Kanton Zürich und ist sehr erfreulich für Bikende. Das Urteil bedeutet jedoch nicht, dass man frei durch den Wald fahren darf. Ein Weg muss kartiert sein - wir empfehlen, sich an die swisstopo Karte zu halten, um zu prüfen, ob ein Weg eingetragen ist. Das Waldgesetz des Kantons Zürich hält zudem klar fest, dass man im Wald nicht eigenständig Bauten (z.B. Sprünge und Anlieger-Kurven) oder Trails errichten darf. Aus diesen Gründen hat das Urteil das Befahren des Harakiri nicht legalisiert.
Was braucht es, um einen Trail zu legalisieren?
Für einen neuen legalen Trail braucht es viel - wir versuchen das hier mal kurz zusammenzufassen:
Einwilligung des Grund- also Waldbesitzers: Ohne seine Unterschrift kann kein Baugesuch eingereicht werden.
Planung, inklusive:
Berücksichtigung aller geltenden Zonen: Ein Biketrail durch ein Naturschutzgebiet ist unmöglich. Aber auch andere Zonen müssen berücksichtigt werden, zum Beispiel archäologische Stätten.
Absicherung Unterhalt: Der Trail muss nachhaltig sein. Das heisst, der Unterhalt muss in Bezug auf die erwarteten Abfahrten voraussichtlich leistbar sein.
Absprache und Einverständnis aller Stakeholder: Vom Forst über die Wildhut bis zur Archäologie müssen alle Interessengruppen im Boot sein, sonst werden diese beim Baugesuch ein Veto einlegen.
Baugesuch: Ein formal korrektes Baugesuch mit detaillierten Plänen zur Streckenführung und mit den geplanten Bauten (z.B. Sprüngen).
Baustart: Sind alle diese Hürden genommen und allfällige Beschwerden zugunsten des Trails ausgegangen, kann der Trail gebaut/legalisert werden.
Wer mehr darüber erfahren möchte, kann auch in der Dokumentation der BFU nachlesen.
Zum Abschluss
Wir verstehen, dass die Ereignisse der letzten Wochen manchen nah gehen. Auch wir bedauern, dass diese Massnahmen nötig waren. Unser Ziel ist es, durch ein konstruktives Miteinander die Trailsituation am Uetliberg langfristig attraktiver zu machen.
Du willst mehr legale Trails rund um Zürich? Werde Mitglied bei Züritrails! Falls du es schon bist oder dich noch mehr engagieren möchtest, melde dich bei praesidium@zueritrails.ch - mit mehr Support können wir auch mehr bewegen!
Höcklertrail: Update zum Jahresende
Ende September haben wir mit dem Trailbau begonnen und drei Monate später haben die meisten von euch mindestens schon ein Stück des Trails gesehen.
Wir sind im Oktober und November bestens vorwärts gekommen. Die Crew von Velosolutions konnte dank den guten Witterungsverhältnissen beinahe immer arbeiten und hat bereits etliche Teilstücke des Trails fertiggestellt.
Der abwechslungsreiche Trail wird einerseits mit Maschinen, andererseits aber auch von Hand gebaut. Leider konnten wir witterungsbedingt nur zwei der geplanten vier Trailbautage durchführen. An diesen zwei Tagen haben Biker aus der Community ihren ganz eigenen kleinen Abschnitt realisiert und werden sich sicher gerne bei jeder Fahrt daran erinnern.
Im Dezember wurden die Wetterverhältnisse dann aber immer schwieriger. Das machte es leider unmöglich, die bereits fertiggestellten Sektionen freizugeben. Und schlussendlich mussten die Trailbauarbeiten eingestellt werden.
Der Trail wurde deshalb Mitte Dezember eingewintert und ist geschlossen. Es ist wichtig, dass der Trail jetzt nicht befahren wird, da er durch den Frost, Schnee und das Wechselspiel mit Tau zu weich ist. Grosser Schaden würde durch das Befahren entstehen.
Die Arbeiten werden wieder aufgenommen, sobald es die Verhältnisse und Wetteraussichten zulassen. Wir rechnen noch mit ca. vier Wochen Bauzeit. Natürlich soll es dann auch noch ein-zwei mal Gelegenheit geben selber am Trail arbeiten zu können.
Trailwisch Adlisberg
Wann: Sonntag 24. November 2019 von 10Uhr bis 16Uhr
Wo: 10Uhr Restaurant Degenried
Eine Woche nach dem Antennentrail ist auf der anderen Seite der Stadt der Adlisberg Trail an der Reihe. Wir werden den Trail fit für den Winter machen. Laub rausrechen und die Drainagen öffnen stehen auf dem Programm. Nach der Arbeit gibt es Wurst & Bier für alle Helfer.
Der Event wird nur Durchgeführt, wenn sich mindestens acht Leute anmelden!
Trailwisch Antennetrail
Wann: Saturday, 16 November 2019 from 10:00-16:00
Wo: Hohensteinplatz (Spielplatz) Üetliberg
Vorstands-Bike-Weekend 2019
Über das letzte verlängerte September Weekend hat sich der Vorstand zum jährlichen Schreddern in Davos getroffen. Die Abende waren mit allgemeinen Themen zum Verein und dem Höckler gefüllt - und natürlich wurde auch auf die gute Zusammenarbeit angestossen! Ein paar Statistiken:
11’150 Tiefen-meter in 2.5 Tagen
Marc ist “Plattenkönig” (4)
Es wurden mindestens 6 Salamis "verwurstet"
Oli & Josi haben den Altersdurchschnitt signifikant nach unten gedrückt
Null Personenschäden
Illegale Trailbauten am Adlisberg
Jüngst wurden wir seitens Grün Stadt Zürich wieder einmal über illegale Bautätigkeiten informiert. Die erstellten Bauten befinden sich mitten in einem für Wildtiere sensiblen Gebiet. Die Bauten werden weder seitens der Stadt noch von Züritrails toleriert und umgehend zerstört.
Jüngst wurden wir seitens Grün Stadt Zürich wieder einmal über illegale Bautätigkeiten informiert. Die erstellten Bauten befinden sich mitten in einem für Wildtiere sensiblen Gebiet. Die Bauten werden weder seitens der Stadt noch von Züritrails toleriert und umgehend zerstört.
Unterlasst solche illegalen Bautätigkeiten. Einerseits wird damit unkontrolliert in die Natur eingegriffen und zudem wird unseren Anstrengungen für den Bau von legalen Trails damit massiv entgegengewirkt. Die Urheber solcher Aktionen schaden damit nicht nur der Natur sondern auch allen Biker die ein breiteres Trail Angebot wollen. Der mit solchen Bauten angerichtete Schaden ist auf allen Ebenen grösser, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Verhaltenskodex
Grün Stadt Zürich hat in den vergangenen Monaten eine Gruppe von Stakeholder in Sachen Mountainbike moderiert um einen Verhaltenskodex für Mountainbiker formuliert. Der Kodex wird jeweils am Einstieg der Trails am Uetliberg und am Adlisberg angeschlagen.
Auch Züritrails war in dieser Gruppe aktiv und unterstützt den Kodex. Dieser soll alle Biker an die grundlegenden Verhaltensregeln erinnern und auch den Spass am Biken für alle unterstreichen. Die meisten von euch werden sich sicherlich ohnehin bereits vorbildlich verhalten. Bitte nehmt euch die Regeln zu Herzen und vergegenwärtigt euch, dass wir unseren geliebten Sport als Gast in der Natur ausüben.
10. Mitgliederversammlung
Spannende Diskussionen und viele Informationen zum Höcklertrail und den weiteren Vereinsaktivitäten.
Spannende Diskussionen und viele Informationen zum Höcklertrail und den weiteren Vereinsaktivitäten. Wir schauen auf eine engagierte Jubiläumsversammlung zurück und freuen uns mit euch den neuen Höcklertrail umsetzen zu können.
Die Präsentation führt euch durch den Abend im MiMos und im Protokoll erfahrt ihr, was wir diskutiert haben.
Happy Trails wünscht euch der Vorstand